Logopädin gibt Tipps: So klappt’s mit dem Vorlesen

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Eine Studie von Novus hat kürzlich gezeigt, dass das Vorlesen in den letzten Jahren zurückgegangen ist. Ich bin Mutter, Logopädin und Kinderbuchautorin und diese Nachricht macht mir Sorgen. Aber jede Krise birgt auch eine Chance. Deshalb möchte ich hier ein paar ermutigende Worte an alle richten, die sich gerade schwer tun, ihren Kindern vorzulesen. Denn die meisten Eltern wissen, wie wichtig das Vorlesen für ihre Kinder ist. Doch wie bekommt man es hin, wenn es einfach nicht klappt?

Manchmal fühlt es sich an, als müsste man zaubern, damit alles stimmt, um mit dem Vorlesen anzufangen. Ich glaube, das Wichtigste ist es, seinem Kind zu zeigen, dass man selbst Freude am Lesen hat. Lies weiter laut vor, auch wenn dein Kind vielleicht nicht zuhören möchte. Vielleicht möchte es dir ja selbst vorlesen? Dann höre aufmerksam zu und stelle Fragen zu dem, was dein Kind erzählt. Oder macht das Buch mehr Spaß, wenn ihr Spielzeug dazunehmt und die Geschichte nachspielt? Mach mit bei dem, was dein Kind mit dem Buch ausprobieren möchte. Folge dem Interesse und locke dein Kind dann behutsam zurück zur Geschichte: „Schau mal, hier hat auch ein Teddy einen Turm gebaut, genau wie du! Lass uns mal sehen, was im Buch als Nächstes passiert. Oh, oh, schau mal hier!“

Wichtig ist auch, dass das Buch zu euch passt. Wählt eine Geschichte, die sowohl dir als auch deinem Kind gefällt. Lieber ein kürzeres Buch als eines, das zu lang und anstrengend wirkt. Ich habe selbst Kinder in verschiedenen Altersstufen und ja, sie können sich beim Vorlesen gegenseitig stören. Alle wollen auf meinem Schoß sitzen, alle wollen antworten, wenn ich eine Frage stelle, alle wollen die Bilder gleich gut sehen. Das ist nicht einfach. Manchmal hilft es, ganz gerecht zu sein: Ein Kind sitzt auf dem einen Bein, das andere auf dem anderen. Beide dürfen gleich lange die Bilder anschauen und abwechselnd antworten. Oder ihr probiert vorzulesen, wenn die Kinder gerade mit etwas anderem beschäftigt sind, vielleicht beim Abendbrot? Oder ihr wechselt den Ort: Setzt euch auf einen Stein im Wald, auf eine Parkbank oder sogar mal in die Waschküche.

Wenn ein jüngeres Kind das ältere stört, kannst du vielleicht in der Mittagsruhe vorlesen oder das Kleine mit etwas Spannendem beschäftigen. Oder ihr packt einen Beutel mit interessanten Dingen, die das Kleine erkunden darf, während du dem Großen vorliest. Du kennst deine Kinder am besten. Wenn du dran bleibst und zeigst, dass Bücher wertvoll sind, schenkst du ihnen etwas für ihr ganzes Leben. Und wenn es dir selbst schwer fällt zu lesen, gibt es viele Hörbücher, die ihr gemeinsam hören könnt.

Darum ist Vorlesen so wichtig:

  • Dein Kind lernt etwas über sich selbst, andere Menschen und die Welt.
  • Es regt das Denken an und fördert die Fähigkeit, flexibel zu sein.
  • Es stärkt die Sprache, das Verstehen und die Freude am Erzählen.

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